Roots Revival Series: Afghanistan – Musik aus Badakhshan
Roots Revival Series: Afghanistan – Musik aus Badakhshan

Im Rahmen des Projekts Roots Revival Series: Afghanistan vom Verein Roots Revival

Roots Revival Series 4: Afghanistan feiert die lebendige Musik und kulturelle Vielfalt Afghanistans. Diese 4. Serie ist eine Zusammenarbeit zwischen Roots Revival, SHIFT, dem Odeon Theater Afghanische MusikerInnen im Exil. Das experimentelle Projekt, das Tradition und Innovation miteinander verbindet, greift vier Musikgenres aus Afghanistan auf. Afghanische Gastmusiker:innen aus aller Welt werden sich dem Roots Revival Ensemble in Wien anschließen und einzigartige Interpretationen von vier afghanischen Musikgenres entwickeln. Es erwartet Sie eine unvergleichliche Musikaufführung!

Musik aus Badakhshan

Die Musik der Region Badakhshan in Afghanistan zeigt einzigartige Repertoires, die sich von anderen Regionen in Afghanistan und anderen zentralasiatischen Musikstilen unterscheiden. Sie umfasst spirituelle Lieder, den Madah, eine religiöse Darbietung in Form von gesungenem Lob sufistischer Poesie, die oft stundenlang dauert, und Bazmi, Volkslieder, die auf mündlichen Traditionen basieren. Charakteristisch für die Musik von Badakhshan ist die Verwendung einer einzigartigen Tonleiter und vielfältiger Rhythmen (Benze, Rastau, Rahpai, Petrajag). Lieder wie Spek Bazai, Bapirak Bazai, Chamcha Dance, Dergilak, Flak-Khani, Lehlik, Madah-Khani, Shah Mubarak und Ser Tarashan sind typisch für die Region. Die Gesangsstimmen zeichnen sich durch einen klaren, rauchigen und nasal klingenden Ton aus, der eine wichtige Rolle in Genres wie den Falak-Sober-Klageliedern spielt, die entweder a cappella mit freien Rhythmen oder mit Instrumenten in einem regelmäßigen Takt aufgeführt werden können. Traditionelle Instrumente in der Musik von Badakhshan sind die Ghijak-Spitzgeige, die Daf-Rahmentrommel, die Ney-Endflöte und lokale Variationen des Rubab und Tanbur.

Über das Projekt

Seit der Rückkehr der Taliban in Afghanistan hat sich in der afghanischen Kulturszene ein massiver Wandel vollzogen. Musikmachen ist verboten, ja sogar lebensgefährlich geworden in einem Land, das auf eine außerordentliche Musikkultur blickt. Die Welt erlebt erneut einen Massenexodus der Afghanen. Afghanische Musiker dürfen heute nur im Exil musizieren. Nach dem ersten Jahr des Regimewechsels sind die meisten Wellen internationaler Unterstützung und Empathie für Afghanistan abgeklungen. Die Herausforderungen für das Leben von Afghanen und afghanischen Künstlern haben innerhalb und außerhalb des Landes enorm zugenommen. Mit dem Projekt „Roots Revival Series: Afghanistan“ möchten wir auf die Vielfalt und Reichtum afghanischer Musik aufmerksam machen und dadurch einige der afghanischen Musiker fördern.

Die Zusammensetzung des Roots Revival Ensembles für: „Musik aus Badakhshan“

Murad Sarkhosh  (Portugal, Ghijak)

Murad Sarkhosh ist eine angesehene Persönlichkeit in der afghanischen Musikszene. Nach seinem Abschluss an der Universität Kabul startete Ustad Murad Sarkhosh seine Mission, die afghanische Volksmusik durch Auftritte und Unterricht zu bewahren. Seine Reisen führten ihn nach Deutschland, Finnland, England, in die Schweiz, nach Schweden, Usbekistan, Tadschikistan, Indien und darüber hinaus. Seit 2006 ist er der Rektor des Afghan National Music Institute (ANIM) und Mitglied des Lehrkörpers. Selbst nach der Evakuierung von 2021 setzte er seine Arbeit im Exil fort und ist nun in Lissabon, Portugal, am ANIM im Exil tätig. Ustad Murad Sarkhosh ist der Gründer der Shughnan Music School in Badakhshan, wo junge Talente gefördert werden. Er war ein Schlüsselmitglied des Safar Ensembles, das den musikalischen Austausch zwischen Deutschland und Afghanistan förderte. Heute leitet er das ANIM Ensemble, das traditionelle und klassische afghanische Musik bewahrt und fördert, um ihr langanhaltendes Erbe sicherzustellen.

Dawood Pazhman (Deutschland, Qushqarcha, Gesang)

Dawood Pazhman ist ein vielseitiger Musiker, Sänger und Komponist. Seine musikalische Reise begann im Jahr 2004, als er sich an der Fakultät für Bildende Künste der Universität Kabul einschrieb. Mit einer tiefen Leidenschaft für die Qeshqarche und einem Talent für das Komponieren und Arrangieren von Musik hat er sein Publikum mit seinen Auftritten begeistert. Dawood Pazhman hat Erfolg in Musikwettbewerben sowohl in seinem Heimatland als auch im Ausland erzielt und seine Musik in verschiedene Provinzen Afghanistans sowie nach Tadschikistan, Usbekistan und Frankreich gebracht. Derzeit leitet er die Musikabteilung im Pole Surkh Cultural Centre, wo er weiterhin zur afghanischen Musikszene beiträgt. Seit 2022 lebt er in Deutschland und setzt seine Arbeit im Exil fort.

Mehdi Aminian (Iran/Wien, Ney, Setar, Gesang)

Mehdis musikalische Anfänge der persischen Musik, insbesondere des Ney, gehen zurück bis in seine Jugendzeit, die er im Iran verbrachte. Mit nur 16 Jahren verließ er sein Land und hatte dadurch – wie ihm rückblickend klar wurde – ein besonderes Interesse am Experimentieren mit alter persischer Musik. Seit seiner Jugend lebte er in verschiedenen Ländern Europas und Südostasiens. Hierdurch und durch seine Faszination für die Sufiliteratur und Poesie als auch durch sein Mitwirken an verschiedensten musikalischen Projekten, konnte Mehdi Aminian einen einzigartigen künstlerischen Stil entwickeln, der weit über bekannte Genres hinausgeht. In den letzten zehn Jahren hat er sich der Entwicklung und Umsetzung internationaler Musik- und Forschungsprojekte innerhalb des von ihm gegründeten Vereins „Roots Revival“ gewidmet, mit dem Ziel, einen Dialog zwischen verschiedenen Musiktraditionen auf der ganzen Welt herzustellen.

Helene Glüxam (Wien, Kontrabass) spielt in verschiedensten Formationen, von Pop/Rock über Jazz bis hin zu Klassik. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich verstärkt mit dem weiten Feld der Worldmusic. Unter anderem ist sie Mitglied des iranisch-kurdischen World/Jazz-Ensembles Kurdophone, das 2019 den Creole Global Contest Berlin gewann. Sie ist außerdem Mitglied des „Webern Kammerphilharmonie Orchesters“ und arbeitet aktuell an ihrem ersten Soloprogramm.David Six (Piano), Pianist und Komponist, studierte Klavier, Improvisation und Klassische Indische Musik in Linz, Wien, Berlin und Neu-Delhi. Seine Solo-Veröffentlichungen am Klavier wurden international ausgezeichnet. David Six zeigt sich als Experte darin, weite Räume zu schaffen, die jedem einzelnen Ton, jeder Melodie und auch jedem klanglichen Experiment fern jeder Verkopftheit tiefergehende Geltung verleihen. Die Arbeit mit dem Kammermusik-Ensemble Stargaze sowie seinem Projekt Dance with the Ghosts steht aktuell im Zentrum seines Schaffens. www.davidsix.com

Haider Khan (Wien, Perkussion, Gesang)

Haider, ein international gefeierter Musiker, wurde in Gorau, Rajasthan, Indien, geboren und nennt seit 2014 Wien und Indien sein Zuhause. Haider gründete das Ensemble „The Folk Brothers“ und arbeitet mit renommierten indischen und internationalen Musikern zusammen. Er ist in faszinierende interdisziplinäre Projekte involviert, darunter „Mythos Mozart“ (2022), das „Traumreise“-Konzert in Wiens Musikverein (2022) und eine unvergessliche Performance mit dem Radio-Symphonieorchester Wien bei „Hollywood in Vienna“ (2017). Mit seiner Musik, die Grenzen überschreitet, begeistert Haider das Publikum weltweit.

David Six (Wien, Piano)

David Six, Pianist und Komponist, studierte Klavier, Improvisation und Klassische Indische Musik in Linz, Wien, Berlin und Neu-Delhi. Seine Solo-Veröffentlichungen am Klavier wurden international ausgezeichnet. David Six zeigt sich als Experte darin, weite Räume zu schaffen, die jedem einzelnen Ton, jeder Melodie und auch jedem klanglichen Experiment fern jeder Verkopftheit tiefergehende Geltung verleihen. Die Arbeit mit dem Kammermusik-Ensemble Stargaze sowie seinem Projekt Dance with the Ghosts steht aktuell im Zentrum seines Schaffens. www.davidsix.com

Wir haben eine begrenzte Anzahl kostenloser Tickets für in Österreich ansässige Afghan:innen, die sich die Tickets nicht leisten können, aber gerne dabei wären. Wenn Sie interessiert sind, schreiben Sie bitte an roots.revival.official@gmail.com.

Mehr Infos: www.roots-revival.com/series

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden

shift.wien/projekte/roots-revival-series-afghanistan/

Datum

14. Dezember 2023
  • Tage
  • Stunden
  • Minuten
  • Sekunden

Zeit

20:00 bis 21:30

Eintritt

Preis:

Ort

Theater Odeon
Taborstraße 10, 1020

Weitere Informationen:

S1, S2, S3, S7, U1, U3, U4, 48A, 59A, 92A, 5B