Sie wurden als „gesungene Zeitung“ aufsehenerregender Geschehnisse mit simplen Mitteln und bekannten Melodien von Bänkel- oder Moritatensängern unters Volk gebracht. Ein großes Schild genügte, auf dem das besungene Geschehen bildlich dargestellt war, der Zeigestab verdeutlichte den Fortschritt der Handlung. Wir erwecken die bildliche Darstellung mit Puppenspiel zum Leben! Die Berichte von Raub, Mord und anderen Katastrophen fanden unter der Verwendung von „Gassenhauern“, die im Volk sehr verbreitet waren, großen Anklang und rasche Verbreitung. „Liederweiber“ verkauften die erfolgreichen Texte in gedruckter Form, vor Hinrichtungen boten „Urthelweiber“ die Urteilsverkündungen der Delinquenten als Abdruck feil. Drückte man diesen talentierten und verkaufstechnisch versierten Frauen solch einen Text in die Hand, erlangte er rasch weithin Bekanntheit. In unseren „Kriminalschrammeln“ legen wir den Fokus vor allem auf die Frauen in der Rechtsgeschichte – sowohl als Opfer, als auch als Täterinnen. Der Großteil an verübten Verbrechen betraf Eigentumsdelikte, die wenigsten Vergehen endeten mit einem Mord. Doch genau wie heute war Mord auch schon damals das Delikt, das die höchste Aufmerksamkeit erweckte und das Publikum am meisten faszinierte. Unter der Verwendung alter Wiener Lieder und Tänzen erwecken wir die „erschröcklichen“ Geschehnisse zu neuem Leben und entführen Sie in eine Zeit, in der die Schlagzeilen auch noch ohne Internet in Windeseile ihre Runde machten! Natürlich drängen sich auch bei diesem Programm so einige Bezüge zur Gegenwart auf.
Mit Führung durch Mag. Friedrich Forsthuber, Präsident des Landesgerichtes für Strafsachen Wien
Konzept: Susita Fink
Dramaturgie & Organisation: Karin Sedlak
Musikauswahl und Livemusik: Walther Soyka
Spiel & Gesang: Katharina Hohenberger, Susita Fink
Coaching: Eva Billisich
Kostüm & Puppenbau: Nico Oest
“Schon wieder ist jüngst in Wien ein Meichelmord geschehen, mich schauderts wenn ich denk daran, ich muss es selbst gestehen.”
Verbrechen gibt es zu jeder Zeit in der Menschheitsgeschichte, doch sowohl die Definition, was ein Verbrechen ist, als auch die Rechtsprechung und deren Vollzug unterliegen dem Wandel der Zeit. Die Kriminalität ist ein Spiegelbild der Epoche. So wollen wir durch die Zeit wandern und unterschiedliche Themen und Hintergründe zur Kriminalgeschichte aufgreifen.
16 Uhr: Treffpunkt des interessierten Publikums im 2. Stock im Festsaal (Bitte rechtzeitig kommen, Ausweis mitnehmen, Sie müssen vorab durch die Schleuse)
Beginn Vorstellung “Kriminalschrammeln” im Festsaal (Dauer: 40 Minuten)
17 Uhr: Führung durch Friedrich Forsthuber (ca. 40 Minuten)
Ende der Veranstaltung :18 Uhr
Anmeldung: